Aktueller Hinweis BAFA (01.10.2025): Entbürokratisierung des LkSG für Unternehmen

Mit dem Beschluss des Bundeskabinetts vom 3. September für eine Novellierung des LkSG hatte die Bundesregierung die erforderliche rechtliche Grundlage hierfür angestoßen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die derzeit im Gesetz verankerte Berichtspflicht ersatzlos und rückwirkend gestrichen wird, ebenso wie neun von dreizehn Tatbeständen im Katalog der Ordnungswidrigkeiten.
Daher wird das BAFA ab sofort,
a.) die Prüfung von Unternehmensberichten gemäß §§ 12 und 13 LkSG einstellen.
b.) über den bereits bestehenden dialogbasierten Prüfansatz hinaus, weitere Kommunikationsmaßnahmen einleiten; bspw. die Erarbeitung weiterer Umsetzungshilfen und die Flankierung von Kooperationen zwischen Unternehmen,
c.) sowohl für laufende als auch künftige Ordnungswidrigkeitenverfahren Bußgelder nur noch bei schweren Vorwürfen im Sinne des Koalitionsvertrags verhängen. Dies bedeutet, dass die verbliebenen Bußgeldtatbestände nur noch dann angewendet werden, sofern sie aufgrund
    • ihres Ausmaßes,
    • ihrer Tragweite oder
    • ihres irreversiblen Charakters
besonders gravierend sind.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz im Überblick

Das LkSG geht zurück auf die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen und den Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte von 2016 der Bundesrepublik Deutschland.
Das Gesetz gilt seit 01.01.2024 für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden. 

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) enthält einen abschließenden Katalog von elf international anerkannten Menschenrechtsübereinkommen. Aus den geschützten Rechtsgütern werden Verhaltensvorgaben bzw. Verbote für unternehmerisches verhalten abgeleitet. Das LkSG greift außerdem ausgewählte umweltbezogene Pflichten aus drei internationalen Übereinkommen auf, die besondere Herausforderungen für das Risikomanagement in Ihrem Unternehmen darstellen:

Das LkSG verpflichtet Unternehmen Lieferketten auf mögliche Verstöße gegen Menschenrechte, Arbeitsrechte und Umweltstandards zu überprüfen.

Zu den Sorgfaltspflichten der Unternehmen gehören:

• Einrichtung eines Risikomanagements und Durchführung einer Risikoanalyse
• Verabschiedung einer Grundsatzerklärung der unternehmerischen Menschenrechtsstrategie
• Verankerung von Präventionsmaßnahmen
• Sofortige Ergreifung von Abhilfemaßnahmen bei festgestellten Rechtsverstößen
• Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens
• Dokumentations- und Berichtspflicht für die Erfüllung der Sorgfaltspflichten

Beratung für nachhaltige Lieferketten

Für die Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) stellen wir Ihnen branchen- und ländererfahrene GSE-Beraterinnen und GSE-Berater zur Seite. Sie stärken Ihre Lieferanten gezielt dabei, die gesetzlichen und organisatorischen Anforderungen der Sorgfaltspflichten zuverlässig zu erfüllen.

Investoren, Kundinnen und Kunden sowie Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten zunehmend Nachhaltigkeit, Transparenz und verantwortungsvolles Handeln. Die konsequente Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben schafft Vertrauen bei allen Stakeholdern.

Nachhaltiges Wachstum, Fairness und moralische Verantwortung entlang Ihrer Lieferkette erhöhen nicht nur Ihre Reputation, sondern verbessern auch Ihre Wettbewerbsfähigkeit – heute und in Zukunft.